Sheyda Schreiber: Ganzheitlicher Yoga & Coaching

Die viel gelobte Resilienz

…. birgt auch Gefahren. Die Gefahr der Selbstverleugnung, die Gefahr der wahnartigen Selbstoptimierung, die schleichende Gefahr von Knechtschaft und Sklaventum. Und zwar dann, wenn sie mit Gewalt einhergeht.

Viele Angebote preisen Resilienz an. Und diese lässt sich prächtig verkaufen.
Auch ich spreche darüber. Heute sehe ich den Begriff etwas bewusster und klarer. Überhaupt finde ich Worte und Begriffe können sehr verleiten und verführen. Ablenken vom Eigentlichen und Wesentlichen.

Die Macht der Sprache.

Sprache, die hier auf der Welt genutzte Sprache, besitzt Macht. Und diese Macht wird benutzt und genutzt. Weniger zum höchstem Wohle aller Wesen.

Sanskrit, also die Sprache im Yoga, macht das anders. Viele Weisheitstexte und Weisheitslehren machen das anders. Auch der Ayurveda (die Lehre vom Leben), TCM (traditionelle chinesische Medizin) und die Weisheit indigener Völker sieht und nutzt Sprache anders.
Sprache ist Klang. Klang wirkt. Klang besitzt Eigenschaften und Qualitäten. Die Veden (also das Wissen), auf die Yoga sich bezieht, wurden gehört. Und erst im Hörenden entfalteten sie ihre Bedeutung und Wirkung.

Sanskrit zum Bespielt beschreibe ich als eine Sprache ohne Worte oder eine Sprache jenseits der Worte. Der Ort, jenseits von richtig oder falsch, den Rumi beschreibt. Der Ort, wo die Sprache der Gegensätze, Trennung und Dualität keine Bedeutung mehr hat.

In Weisheitslehren wird Sprache eher eine beschreibende Qualität von Eigenschaften und Zuständen zugeordnet.
Das erinnert mich an eine Weisheitsgeschichte, die ich vor Jahren in einem Buch las und seither nie wieder fand.

Ein Schüler ging zu seinem Meister und fragte ihn nach den Elementen. Er wollte diese verstehen und erklärt haben. Als Antwort sandte der Meister ihn auf einen Berg. Er solle erst wieder herunter und zurück kommen, wenn er die Antwort gefunden habe.
Der Schüler kehrte Mal ums Mal zurück, ohne Antwort. Der Meister schickte ihn wieder und wieder auf den Berg und zurück. Beim letzten Mal kehrte der Schüler zurück und sagte in etwa ‚Meister, Regen ist nass. Steine sind spitz. Und ….‘

Ich erinnere nicht mehr. Aber was er schließlich selbst fand und beschrieb waren die Eigenschaften. Die jenseits der Worte existieren und wirken.

Resilienz kann man weder kaufen noch erwerben, noch beabsichtigen!

Für Resilienz wird ‚man‘ gelobt, es wird immer hervorgehoben (ja, auch von mir) wie wichtig diese Eigenschaft unseres Nervensystems für uns ist.
Sie wird vermarktet und gefordert.
Wir können sie jedoch weder kaufen, noch beabsichtigen. Sie ist ein natürliches Ergebnis einer jeden Entwicklung. Sie geht einher mit Entwicklung und Erkenntnis. Mit der entsprechenden Kleidung sind wir resilient gegenüber dem Wetter. Mit Nahrung und Getränken gegenüber Hunger und Durst.
Mit Drogen und Süchten gegenüber Schmerz und Verletzung …. das jedoch nur vermeintlich.

Resilienz ist in gewisser Weise angeboren. Sie entwickelt sich gesund weiter, je mehr wir als Ganzes gefördert und genährt werden. Die Liebe, die Verbindung mit sich Selbst ist die stärkste Resilienz.
Resilienz entwickelt sich in unserer jeweiligen Umgebung, hat demnach auch immer etwas mit dem Kontext und der Umgebung und Situation zu tun.

Resilienz entwickelt sich meist sogar unter widrigen Umständen. Sie entwickelt sich um uns, unser Leben, durch zu bringen. Durch das Leben.
Resilienz mach uns stark. Das stimmt in gewisser Weise. Sie macht uns widerstandsfähig.

Aber was bringen uns Stärke und Widerstandskraft in einem kranken, korrupten, manipulativen, ausbeuterischen System, einer kranken Gesellschaft? In solchen Kontexten werden auch wir krank. Wir werden zu Sklaven und Knechten, tun alles um mitzuhalten, dabei zu sein, dazu zu gehören. Die treibende Kraft ist Angst. Nicht Liebe. Dafür müssen wir uns von uns Selbst trennen.
Diese Form der Stärke trennt uns von unserem Selbst, unserer Authentizität, unserer inneren Balance und unserer gesunden und wichtigen Fähigkeit Grenzen zu setzen.

Ich finde gesunde Resilienz wichtig. Sie geht einher mit einem gesunden Nervensystem, welches durchlässig, beweglich und flexibel ist.
Das Grenzen setzen kann.
Diese Themen lernen wir kennen und trainieren wir in meinen ganzheitlichen Angeboten, wie zum Beispiel auch in Neuro-Ease®.

Eine gesunde Resilienz, die nicht in Selbstverleugnung und einem Selbstoptimierungswahn mündet. Sie ist wertvoll und wichtig.
Es gibt gesunde Grenzen. Und die sind wichtig.

Inflation des Resilienz-Marktes.

Mir begegnet das Thema mittlerweile inflationär. Menschen wird vermittelt ‚ich muss resilient sein‘ oder ‚ich brauche Resilienz‘ …. ’sonst bin ich nichts wert‘, ’nicht gut genug‘, ‚kann ich nicht mithalten‘, ‚gehöre ich nicht dazu‘. Und schon sind wir Schwupps in einem dysfunktionalem Kreislauf von unnötigem Leid und Exklusion statt Inklusion.

Resilienz von Menschen fordern, die im Außen immer mehr und mehr Stressoren und damit einem fast permanenten negativen Dauerstress  ausgesetzt sind, ist vermessen, unangemessen und geht am Thema vorbei. Demnächst gibt es vielleicht schon Werbespots für Resilienz-Produkte, um damit Profit zu machen.

Wer einfühlsam ist, Ungleichgewichte bemerkt, und mit negativem Dauerstress nicht umgehen kann und mag ist dann folglich irgendwann raus aus dem Rennen und ein Schwächling?

Ich sehe hier eine Entwicklung in eine ungesunde Richtung, in der Menschen in Umfeldern leben ‚müssen‘, in denen sie sich so viel anpassen müssen, dass dies krank macht. Die Anpassung mündet unweigerlich in einer Selbstverleugnung. Dass das krank macht wussten schon die Weisen unter uns vor Jahrtausenden. Das wissen wir letzten Endes auch! Tief in uns.
Damit kann ein System aber Geld machen … mit Krankheit macht ‚man‘ nunmal Geld!

„Sei resilient!“ werde so zur „Aufforderung, die eigene Sensibilität zu verlernen und sich gegen die Zumutungen unzumutbarer Lebensbedingungen zu immunisieren“. Quelle: Wikipedia.

Letztlich ist ein richtiger Weg, dass sich die auslösenden Umfelder in Politik und Gesellschaft ändern, und wir so überhaupt eine gesunde Resilienz entwickeln können und eine Chance auf ein gutes, erfülltes Leben haben. Denn das ist unser Recht, juristisch und unser Geburtsrecht!

Ursache statt Symptom.

Resilienz ist uns zum Teil angeboren. Sie wird von unserem Nervensystem gelernt, sie kann trainiert werden. Und auch die Epigenetik spielt eine Rolle.

Es gibt Eigenschaften, die wie Resilienz anmuten, jedoch im Erwachsenenalter höchst ungesunde und dysfunktionale Eigenschaften und Kompensationsstrategien sein können. Dies können wir erkennen und unterscheiden und folglich auch trainieren lernen.

Unser Leben ist ein Lebensweg, der mit Entwicklung einhergeht. Aus der Philosophie des Yoga wie auch aus frühchristlichen Leitgedanken heraus geht diese Entwicklung über den Tod hinaus.

Auf physischer wie auch metaphysischer Ebene ist gesunder Stress (Widerstand/Druck) wichtig für die Entwicklung. Anspannung und Entspannung, wie sie aktive Bestandteile von Yoga sind. Wir brauchen Anstrengung, sowohl geistig als auch körperlich. Und auch seelisch können wir uns so weiter entwicklen und wachsen.
Resilienz ist nicht austrainiert, eine gesunde Basis kann jedoch dauerhaft bleiben und wirksam sein.

Haben Sie Lust auf Entwicklung, Entdeckung, gesunde Resilienz,  durchlässiger werden und sein, sich kritisch mit Gedankengut und Trends auseinander setzen, fundierte und wertvolle Ansätze erhalten und (kennen) lernen? Ich freue mich auf Sie!

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Sheyda Schreiber: Ganzheitlicher Yoga & Coaching.