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Es ist mal wieder soweit. Heute, am 08. März 2023 ist wieder Weltfrauentag.

Weltfrauentag. Entstand im Kampf um Gleichberechtigung 1911.

Und Kampf bringt keinen Frieden hervor. Sondern Gewalt.
Ist schon aufgefallen, dass zumeist Minderheiten diese spezielle Ehre eines Welt-Tages zuteil wird, beziehungsweise Bereichen, die nicht alltäglich wert geschätzt werden? Die Idee dahinter mag ganz positiv und gut gemeint sein, aber ein einziger Tag im Jahr als Thementag und 364 Tage im Jahr alles andere tun, als dem Angepriesenen und Geehrten zu folgen, das ist Bigotterie. So tun als ob. Wasser predigen und selbst Wein trinken.
Seit 2000 gibt es auch einen Weltmännertag. Interessanterweise soll der an die Gesundheit der Männer appellieren.

Häusliche Gewalt gegen Frauen & sexuelle Gewalt gegen Frauen.

Gewalt richtet sich immer gegen. Gegen jemand anderen oder gegen sich selbst.

Ich sah gestern einen 3 Jahre alten Film auf 3Sat, der sexuelle Gewalt gegen Frauen zum Thema hatte. Nein, er war nicht ’schön‘ dieser Film. Er zeigte einige Perspektiven, wie mit dem Thema sexuelle Gewalt gegen Frauen umgegangen wird. Welcher Situation Frau sich aussetzt, wenn sie dagegen aufbegehrt und sich wehrt. Wie wenig echte Unterstützung und Anerkennung es gibt.

Ich schrieb vor einem Jahr oder länger einen Artikel über ‚me too‚, und gestern Abend schämte ich mich etwas dafür. Denn dort schreibe ich auch darüber, dass die Kampagne oft genug als reines finanzielles getriebenes Gewinn-Mittel genutzt wird. Ich finde das immer noch nicht gut, und nicht in Ordnung. Heute sehe ich, dass manche Frauen aber auch dahin getrieben werden von der gesellschaftlichen Situation und Isolation, und wenigstens eine finanzielle Kompensation fordern. Das verstehe ich! Wenn diese Forderung auf jedoch rein auf Lügen, Hass und Rache basiert, und auch das gibt es, bin ich damit in keiner Weise konform.

Ich merke, während ich diesen Artikel schreibe, dass mein System angespannt ist, mein Körper und meine Physiologie. Mein Atem ist seit gestern flacher, mein Herz schlägt schneller und mir ist etwas schummrig im Kopf. Meine Schultern ziehen sich nach oben, der Trapezius ist hart. Das, was ich schreiben will, formte sich bereits gestern in meinem Kopf. Und dann fiel mir auf, dass heute Weltfrauen Tag ist. Juhe …

Nach den Erfahrungen der häuslichen Gewalt, die ich letztes Jahr machte, nach der inneren Klarheit und immer klarerer werdenden körperlichen Erinnerung an meine Situationen, in denen ich sexueller oder „nur“ Gewalt ausgesetzt war in meinem Leben, beginne ich diese Erfahrungen zu metabolisieren. Das zu lernen, was wichtig zu lernen ist, mich gegen das zu wehren, was ein no go ist, und das hinaus zu werfen, was keinen Platz in meinem System hat.

Erlebte Beispiele von Gewalt von Männern

Meine persönlichen Fälle: da war ein Chef einer Werbeagentur, in der ich arbeitete. Der mich zwingen wollte mit einem Kunden, der mich quasi ‚bestellte‘ den Abend und mehr zu verbringen. Natürlich tat ich das nicht. Ich erinnere nicht mehr, ob ich jedoch mit ihm essen ging. Aus Zwang und Angst. Dass ich mich nicht erinnere ist eine normale Traumareaktion. Denn Du dissozierst in solchen Situationen. Und mein System zeigt mir das gerade deutlich.
Nach einer Weihnachtsfeier in dieser Agentur und einem absolut unpassenden, verletzenden Wichtelgeschenk lachte er und machte Witze auf meine Kosten. Ich verließ die Lokalität, und musste im dunkeln spät am Abend alleine nach Hause. Mein damaliger Freund holte mich nicht ab. Auf dem Weg belästigte mich ein Kollege, der direkt nach mir die Feuer verließ. Er sah wohl seine Chance. Zuvor hatte ich nie mit ihm geredet.
Ich ignorierte ihn, während mir Tränen über das Gesicht liefen … in diesem schwachen Zustand fasste er Mut sich immer wieder zu nähern. Meine aus letzter Kraft gewonnen Ignoranz provozierte seine Schwäche, er begann mich zu beschimpfen, arrogante Kuh etc. Weil ich nicht mit ihm reden wollte, nicht auf ihn eingehen wollte, sagte er möge mich in Ruhe lassen.

Da war der Mann in der Straßenbahn in Köln, der seine Genitalien gegen meinen nackten Arm presste. Ich schrie, er hörte auf, tat so als ob nichts passiert sei, niemand half mir. Ich schrubbte zu Hause an diesem Arm wie besessen den gefühlten ‚Dreck‘ ab. Auch hier: mein Freund – no support.

Da war die Männerdominierte Arbeitswelt in dem großen Weltkonzern, in dem ich in Köln arbeitete. Die bei mir probierten (ah ja, sie waren alle verheiratet) zu landen, und ich mir immer wieder Anzüglichkeiten und Beleidigungen (ich soll mich doch nicht so anstellen, oder sei arrogant etc) anhören dufte, wenn ich sie stehen ließ und nicht reagierte.

Da war das in der Kindheit, was meinen Körper heute noch in Schockstarre zwingt, an das ich mich nicht gedanklich erinnere.

Da war der Mann, der Korrespondent bei einem deutschen Sender war, der als er bei mir aus reiner Freundschaft meinerseits übernachten konnte (kurz zuvor hatte ich ihn und seine Freundin in Brüssel besucht) nachts über mich herfiel. Ich stellte mich schlafend und er ließ ab.

Da waren all die Männer, die auf ein freundliches Wort oder einen Gefallen oder ein Gespräch oder auch nur so sich ein Recht einbildeten über mich zu verfügen, mich zu belästigen, mir nachzustellen oder Avancen zu machen.

Da war die Münchener Tango Szene, die sexuelle Belästigungen an Frauen einfach weg lächelt, ignoriert und deckt. Ich habe das am eigenen Leib erfahren und denjenigen auch konfrontiert. War ja sein Problem. Aber hey: so nicht.

Und da waren die 2 Polizisten in Prien. Der eine, der mich mit seiner ganzen Macht anmotzte (vermutlich hatte ich sein Leberkäs-Mittags-Lunch frecherweise unterbrochen), da ich die Chuzpe hatte, die 100 Meter entfernt liegende Polizei Wache zu informieren, da mir eine Dame frontal in meine Fahrerseite hineinfuhr. Sie hatte mich nicht gesehen. Ah ja. Die arme Dame bekäme jetzt auch noch ein Ordnungsgeld, weil die Polizei gerufen wurde. Daran sei ich Schuld.
Und sein herrlicher Kollege im Dezember 2019. Eine frühere Studentin, Assistentin und Auszubildende hatte aus lauter eigenem Frust eine Hasskampagne gegen mich online gestellt. Ich war regelmäßig auf der Wache um alles zur Anzeige zu bringen. Seine Aussage: Ach, so schlecht kann es Ihnen gar nicht gehen, Sie sehen doch noch gut aus. Okay. Gut zu wissen :).

Bäh!

Da waren meine damaligen, ehemaligen Partner: bis auf 2 tolle Männer allesamt gewaltvolle, manipulative (also zum eigenen Vorteil einwirkende), gerne narzisstisch geprägte, im Selbst schwache Persönlichkeiten. Ich sage Persönlichkeiten, weil das, was unsere Persönlichkeit formt, das ist was wir als Kinder erlebt und erlernt haben. Das sind Teile der Persönlichkeit. Oftmals sind diese ungesund. Gesund sind unsere urmenschlichsten Anteile. Und unsere Seele.
Im übrigen: Dass ich nur solche Personen wählte: ich kannte Beziehung nicht anders. Mein Bindungsmuster wurde ambivalent, desorganisiert, mit Gewalt und unsicher mit Verlust-Angst geprägt. Ich probierte immer mein in meinem Nervensystem angelegte Überlebensstrategie für solche Beziehungsfälle: reden! Das nennt sich fawn response. Du befreundest Deinen Feind, um zu überleben. Als Kind hattest Du keine andere Möglichkeit und erst Recht keine Wahl. Als Erwachsene muss ich das erst lernen.
Heute ist meine Beziehungsfähigkeit hauptsächlich als sicher angelegt (da gibt es ein so Tests, die man machen kann. In den USA very beliebt). Das habe ich mir hart erarbeitet. Aber dennoch zog ich bis letztes Jahr solche Personen an. Weil ich es nicht anders kannte. Und bin dafür anfällig.

Und so werde ich diesen Mann, der mein Mann war im letzten Jahr, und angeblich bleiben wollte, auch wegen seiner häuslichen Gewalt anzeigen. Beziehungsweise (interessantes Wort in diesem Kontext) ich zeige die Handlung und Tat an, nicht die Person. Denn ich sehe das Leid, den Schmerz hinter der Fassade. Nur berechtigt das eben nicht zu Gewalt!

Warum verlassen Frauen gewaltvolle Situationen oder Beziehungen nicht? Weil wir es nicht konnten als wir klein waren. Weil wir es nicht gelernt haben. Weil es nicht gesellschaftlich anerkannt ist. Weil die Gesellschaft Männer geprägt ist. Und weil unser biologischer Imperativ uns immer Beziehung und Nähe vor Sicherheit wählen lässt! Denn die Sicherheit käme durch die Beziehung. Nur eben das ist jetzt schon viel zu lange anders!

Mein Körper reagiert zuerst in solchen Bedrohungssituationen mit Erstarrung, dann mit reden. Die Erstarrung hat er wohl in ganz ganz jungen Jahren gelernt und sie ist dort noch gespeichert. Daher bekommt auch der übergriffige Stiefvater nun eine Anzeige. Weil es nicht um ungeordnete Emotionen oder gar emotional geprägte Rache, sondern um Klarheit und Handeln geht. Und die eigene Macht und Kraft zurück holen.

Gott, wie sehr schämen wir uns als Frauen dafür, wenn uns Gewalt an getan wird. Wie machtlos und ohnmächtig fühlen wir uns.

Emotionen der Gewalt

Gewalt löst immer eine Spirale aus. Solange niemand bewusst aus ihr aussteigt. Die zugrunde liegenden Emotionen sind an allererster Stelle Angst. Angst lässt Menschen Gewalt ausüben. Hass und Unsicherheit basieren auf Angst. Frauen sind oftmals Gewalt ausgesetzt. Sie lernen ihre Emotionen zu unterdrücken. Mit aller Kraft. Sie verlieren ihr Leuchten, Strahlen und ihre göttliche Funken-Kraft. Die unterdrückten Emotionen machen auf Dauer krank. Der Weltmännertag diente der männlichen Gesundheit. Weil Männer wohl, so las ich es dazu, 6-7 Jahre früher sterben als Frauen.
Aber dass ich glaube jeden zweiten Tag oder öfter eine Frau durch einen Mann brutal ermordet wird, das steht da nicht. Auch so wird sich die Statistik eines Tages ändern, wenn immer weniger Frauen da sind.
Ich weiß, das klingt jetzt schrecklich einbahnstraßig. Aber ehrlich: Frauen und Mädchen, das Weibliche wird seit so vielen Jahrtausenden von Männern gefürchtet und unterdrückt. Das hat ein Ende.

Unsere Essenz

Dabei ist unsere wahre Essenz die einer Göttin. Kraftvoll, nährend, umsorgend, fürsorglich, liebend, liebevoll, pur, aufnehmend, wärmend, transformierend.
Es gibt einen Satz, den ich aus meinem langen Studium bei Gabor Maté so sehr behalten habe: you have to give up your strenght to gain your power. Wobei es auch in diesem Studium recht gewaltvoll zuging. Und ich nicht grundlos nicht mehr dabei bin. Und Gewalt gibt es nicht nur von Männern gegenüber Frauen, um das klar zu stellen, sondern auch von Frauen gegenüber Männern, Kindern und eben auch Frauen. Gewalt ist eben so viel mehr als Schläge. Ich finde spannend, wie viel man darüber online findet.
https://www.polizei-beratung.de/opferinformationen/haeusliche-gewalt/

Ausgeübte Gewalt-Formen können sein:

  • physische Gewalt
  • psychische Gewalt
  • sexualisierte Gewalt
  • ökonomische, finanzielle Gewalt
  • soziale Gewalt
  • Belästigung und Nachstellen

Siehe auch: https://www.isteshaltbar.de/frage-und-antwort/wie-lange-kann-man-haeusliche-gewalt-anzeigen

Uns Frauen wird so oft beigebracht stark zu sein. Starke Frauen sind in. Hey. Super. Quatsch!
We have to give up our strenght to gain BACK our power. Wir sind die Quelle reiner Kraft, fließender, weiblicher Kraft. Liebe. Macht. Und pure Schönheit. Eine Frau gehört entsprechend geehrt und behandelt!
Von unseren Männern benötigen wir etwas um so sein zu können, wie die Natur uns schuf, angelegt und gemacht hat: Sicherheit und Schutz. Und Stärke. Klarheit. Hier ist die Stärke verortet. Und hier gehört sie hin.
Dies ist seit langer Zeit aus der natürlichen Balance gefallen. Was gefallen ist kann natürlich auch aufgehoben werden oder auferstehen. Dann wäre ja noch Hoffnung.

Liebe Frauen, traut Euch Ihr selbst zu sein! Traut Euch Eure Schönheit, Kraft und Euren Wert zu leben und zu zeigen! Kommt und schlüpft aus der Opferrolle, wehrt Euch gegen die Gewalt, holt Euch Eure Kraft und Macht wieder und zurück! Ja, wehren. Auch das klingt gewaltvoll. Aber nach allen Studien ist eins klar: in der Rolle zu bleiben, die uns geschwächt hat, in der Story dazu zu verharren .. das macht krank.

Der große Traumaforscher Bessel van der Kolk empfiehlt (das hat er mit Studien belegt), dass es wichtig ist sich zu wehren. Um im Gehirn neue Bahnen anzulegen um frühere Taten, denen wir ohnmächtig ausgeliefert waren, neuronal zu erlösen, zu überschreiben und zu heilen. Am besten in einem geschützten Raum. Dafür empfiehlt er das Model Mugging Training. https://modelmugging.org/gewaltabwehrtraining-muenchen/.
Ich werde dort selber definitiv mal schauen.

All meine Angebote sind für Frauen, und natürlich ebenso für Männer. Aber heute ist Weltfrauentag. Daher schreibe ich über uns. Sei es Mindful Inner Inquiry in einem geschützten Raum und Rahmen, sei es eigene persönliche Übungen, oder das Safe and Sound Protocol, welches innere Sicherheit trainiert. Sei es Neuro-Ease, Yin Yoga & TCM oder die FOUNDATIONS of YOGA Yoga-Grundausbildung. Ebenso wie das FOUNDATIONS of YOGA Achtsamkeitstraining.
Ein essentieller Weg, uns zu befreien, und wieder in unsere innere Kraft, Mitte und Essenz zu kommen, ist der Weg nach Innen. Zu uns Selbst! Das Verbinden mit unserer inneren Quelle. Nicht nach vorne, nach außen, unsere Quelle ist in uns! Das geht nur mit, durch und über den Körper. Lasst uns unseren Körper, unsere Essenz, unser Selbst feiern, ehren. Und uns selbst annehmen, verzeihen, liebevoll anschauen und mitfühlend verstehen.

Frauen: Wir seid heilige, weise Wesen! Wir sind Eins.